Damals war das Motion-System noch relativ neu am Markt und hatte für uns erstrebenswerte Vorteile. So konnte durch die Dämpfung der Türen ein Zuschlagen verhindert werden. Knallende Türen und eingezwickte Finger sollten dadurch der Vergangenheit angehören. Gerade in diesen Bereichen wurde unser Wunsch erfüllt. Seit wir die gedämpften Türen haben gab es wirklich keine eingezwickten Finger mehr. Und das Zudreschen von Türen im Haus gab es auch nie.
Also machte ich mich selbst auf die Suche nach möglichen Gründen und meinte diese im Spiel des Gleitkörper innerhalb der Schiene gefunden zu haben. Mit dieser Erkenntnis kontaktierte ich Dana erneut und erhielt nach einigen Wochen einen Anruf eines Techniker, der mir lapidar erklärte, dass das System damals noch nicht ausgereift war und mittlerweile verändert wurde. Bei den neuen Türen wäre das Knacken nun unterbunden worden. Leider könne man, laut der Aussage des Technikers, alte Türen nicht mit dem verbesserten System ausrüsten und ich müsste nun einfach mit dem Knacken leben.
Ehrlich gesagt erfreute mich diese Aussage nicht, da wir in unserem Haus alleine für das Motion-System bei den Innentüren über 1.200,- Euro bezahlten und letztendlich etwas erhielten was unseren Wohnkomfort extrem einschränkte. Schließlich wurde durch jeden Toilettenbesuch in der Nacht das komplette Haus geweckt. Irgendwann traut man sich nicht mal mehr aufs Klo zu gehen, weil man fürchten muss, dass die Kinder wach werden und nicht mehr einschlafen können.
In den letzten Jahren versuchte ich verschiedenste Dinge von denen ich mir Abhilfe versprach. Manche klappten gar nicht, manche brachten für einige Tage eine Verbesserung. Eine dauerhafte Lösung war jedoch nicht dabei.
Neulich besuchte ich meine Frau in der Arbeit und stellte fest, dass dort ebenfalls Türen mit Schließsystem verbaut wurden. Diese sind zwar nicht von Dana, zumindest steht kein Hersteller angeschrieben, weisen aber sehr viel Ähnlichkeit mit diesen Türen auf. Dort sah ich mir das Motion-System mal genauer an und stellte fest, dass die Bügel zwischen Türblatt und Türstock nicht gerade und glatt waren, so wie bei uns, sondern einen kleinen Knick aufwiesen.
Also überlegte ich mir, wie ich diesen Knick-Trick auf meine Türen anwenden könnte, und kam zu folgender Lösung. Vermutlich entsteht das Knacken durch einen Wechsel von Zug- auf Druckspannung an dem Verbindungsbügel. Würde ich also den Bügel etwas verformen, so dass die Spannung über den kompletten Bewegungsablauf annähernd gleich bliebe, dann müsste das Knacken verschwinden. Oder zumindest erheblich leiser werden.


Nachdem ich die Biegung gemacht hatte montierte ich den Bügel wieder am Türblatt und spannte ihn zwischen Blatt und Stock ein. Die Schraube für den Gleiter wurde wieder fest gezogen und die ganze Geschichte war erledigt.
Nun kam die Stunde der Wahrheit, denn bis jetzt wusste ich noch nicht, ob meine Idee funktionieren würde oder ob ich weiter nach einer Lösung suchen müsst. Also versuchte ich es mit dem Schließen und Öffnen der Türe. Dabei war ich echt erstaunt, denn mit einem derart guten Ergebnis hätte ich nicht gerechnet. Das Knacken war weitgehend verschwunden. Was blieb ist ein Geräusch des Gleiters, der in der Schiene etwas hin und her wankt. Das ist allerdings rein technisch nicht zu vermeiden, da der Gleiter sich ein bisschen bewegen können muss. Allerdings lässt das angehängte Video gut erkennen, dass die extremen Knack-Geräusche von früher weg sind. Die Geräusche die es jetzt noch gibt heben niemanden aus dem Bett.
Etwas schade finde ich, dass man als Käufer einer Markentüre genauso alleine gelassen wird wie im Baumarkt. Da hätte ich mir damals ebenso die günstigen Türen vom Obi holen und einen etwas weniger hübschen Türschließer montieren können. Das wäre unterm Strich um gut 3.000,- günstiger gewesen und ich hätte mich vermutlich weniger darüber geärgert. Warum bei Dana selbst nicht über eine derartige Anpassung des Bügels nachgedacht wurde mit der man unzufriedenen Kunden eine Lösung anbieten hätte können verstehe ich einfach nicht.