Samstag, 21. November 2015

Seat Mii Style 1.0

Da mein Eintrag zu unserem Seat Leon so großen Anklang findet, dachte ich mir, dass es für einige Leser eventuell auch interessant sein könnte von unseren Erfahrungen zum Seat Mii zu lesen.

In über zehn Jahren im KFZ-Verkauf konnte ich unzählige unterschiedliche Fahrzeuge beruflich fahren und erfühlen. Zudem legten wir mit fünfzehn privaten Autos auch schon mehr als 750.000 km zurück. So erhielten wir einen ordentlichen Querschnitt über verschiedene Fahrzeugklassen und Marken. Trotzdem betrachten wir unsere Autos mit den Augen normaler Benutzer. Es geht um Funktionalität, niedrige Betriebskosten, Alltagstauglichkeit und vieles mehr.

Unser Seat Mii Style 1.0 ist  nun etwas mehr als drei Jahre alt und wir legten damit bereits über 25.000 km zurück. Daher kann man auch in diesem Fall von einem Langzeittest sprechen. Da die Geschichte etwas länger wird, kann ich den massiven Einsatz des Mausrades nicht nur verstehen, sondern für Leser die nur an den Fakten interessiert sind sogar empfehlen :-)

Die Entscheidung

diesen Seat Mii zu kaufen fiel sagen wir mal eher spontan. Wir hatten am Ende unseres Hausbaues keine Verwendung mehr für zwei Kombis. Einer davon war ein Peugeot 307 SW (den wir dann durch den Seat Leon ST ersetzten) und der andere ein VW Golf Variant aus dem Jahr 2000 mit einer relativ geringen Laufleistung von nur 110.000 km. Nachdem der Golf innerhalb weniger Stunden nach der Veröffentlichung des Inserates bereits einen Käufer gefunden hatte, mussten wir eher schnell für einen Ersatz suchen der es uns ermöglichte unsere Kids täglich in die Schule, den Kindergarten, zum Training und was weiß ich noch wo hin zu kutschieren.

Dabei waren unsere Ansprüche an das Zweitauto eher gering. Schließlich wurde es hauptsächlich für Kurzstrecken benötigt. Meine Frau Sabine und ich setzten uns also hin und gingen mal durch was der Wagen unbedingt haben müsste. In unserem Pflichtenheft standen letztendlich folgende Punkte:

  • Es sollte ein Fahrzeug mit geringen Außenabmessungen sein, da es in der Stadt immer schwieriger wird Parkplätze zu finden.
  • Ein Benzin-Motor wäre bevorzugt, da diese im Winter doch noch immer eine spur Laufruhiger sind und auch die winterlichen Kurzstrecken eher verkraften. Dem gegenüber steht ein nur noch unwesentlich höherer Verbrauch, was aber durch einen günstigeren Anschaffungspreis meist wett gemacht wird.
  • Der Motor sollte wenig Leistung haben damit die laufenden Kosten günstig sind. Trotzdem sollte das Fahrzeug im unteren Geschwindigkeitsbereich halbwegs spritzig sein.
  • Bluetooth Connection mit Freisprecheinrichtung, denn jegliches Nachrüstgerät bot bislang nur einen Bruchteil des Komforts. Vorzugsweise mit Lenkradfernbedienung
  • Abgedunkelte Scheiben hinten, obwohl man sich das auch recht einfach nachrüsten lassen kann.
  • Na und kosten soll der Wagen natürlich so wenig wie möglich, da wir ihn finanzieren mussten und die monatlichen Kosten im Rahmen bleiben sollten.

Zu diesem Zeitpunkt waren wir noch nicht auf die Konzernmarken VW, Audi und Seat beschränkt, da wir immer noch den Glauben hatten, dass auch andere Hersteller gute Autos bauen können. Lediglich die Marken Suzuki, Citroen und KIA/Hyundai hatten wir wegen der schlechten Erfahrungen der letzten Jahre komplett ausgeschlossen.

Zwischen 2004 und 2009 hatten wir einen KIA Picanto der damals stolze 11.500,- Euro kostete und dem Mii in Form und Funktionalität sehr ähnlich war. Dieses Auto hatte allerdings eine Vielzahl an außerplanmäßigen Werkstattaufenthalten die wir zwar in den seltensten Fällen bezahlen mussten (Garantie), während derer wir aber jeweils nur ein Auto zur Verfügung hatten. So stand der Picanto in fünf Jahren ganze vier Monate in der Werkstatt, weil manche Teile aus Kore bestellt werden mussten und die Lieferzeit von dort elend lang ist.

Mit diesen Vorgaben machte ich mich auf die Suche. Dabei kamen neben Neuwagen natürlich auch junge Gebrauchte in Frage, da man sich hier schon mal ein paar Euro sparen kann.

Die Auswahl

wurde durch die Notwendigkeit eines schnellen Kaufs ein Wenig beschleunigt. Normaler Weise lasse ich mir immer sehr lange Zeit mit meiner Auswahl, da wir das Fahrzeug dann mehrere Jahre besitzen und schließlich möglichst bis zum Verkauf zufrieden sein wollen.

Meine Suche nach Kleinstwagen ergab naturgemäß eine unglaublich große Zahl an Ergebnissen die in vielen Fällen mehr oder minder ähnlich waren. Auch wenn ich kurz mit dem Audi A1 geliebäugelt habe, war mir schnell klar, dass dieser die Vorgabe "möglichst günstig" eher nicht erfüllen kann.

Letztendlich kamen mir die Schwesternmodelle VW up! / Seat Mii / Skoda CityGo unter, deren Markteinführung nur wenige Monate zuvor war und man sie daher im Straßenbild noch nicht so häufig wahrnehmen konnte. Die drei Fahrzeuge sind von der technischen Basis her baugleich und unterscheiden sich vorwiegend durch veränderte Anbauteil im Front- und Heckbereich sowie durch Ausstattungsunterschiede.

Die relativ kantige Form und der daraus resultierende Platz im Innenraum lassen die drei Modelle im Straßenbild sowohl attraktiv als auch praktisch auftreten.


Der Kauf

ging schneller über die Bühne als es der Weltauto-Verkäufer vom Porsche Interauto Betrieb in Wien Liesing gewohnt war.

Wir halten manche Dinge gerne einfach. Wenn wir uns ausreichend informiert haben und der Meinung sind, dass eine Ware es wert ist zu einem bestimmten Preis von uns gekauft zu werden, dann braucht es vor Ort keine Überzeugungskraft mehr. Außerdem kennen die, bei AutokäuferInnen gerne auftretende, Kaufreue nicht. Ist es einmal gekauft, dann ist der Fall erledigt. Sich im Nachhinein zu fragen ob der Kauf eine gute Entscheidung war bringt nichts mehr, weil der Vertrag bereits geschlossen ist und man nun nichts mehr machen kann.

Also gingen wir auf einen Verkäufer zu und fragten nach dem Seat Mii Style 1.0 in schwarz, der laut Weltauto-Börse auf dem Gebrauchtwagen-Platz stand. Der Wagen war eine Tageszulassung ohne Laufleistung.

Innerhalb weniger Minuten hatten wir gemeinsam mit dem Berater den Wagen gefunden, sind einmal darin zur Probe gesessen und stellten fest, dass es wohl keinen anderen mehr geben werde der in Punkt Preis und Leistung ein derart stimmiges Angebot bieten würde. Somit kauften wir den Wagen und schlossen auch gleich die passende Finanzierung inklusive Vollkaskoversicherung ab.

Der ganze Vorgang vom Betreten des Verkaufsraumes bis zum fertigen Finanzierungs- und Versicherungsvertrag dauerte gerade mal vierzig Minuten.

Die Optik

liegt im Auge des Betrachters. Natürlich. Unserer Meinung nach sind die Modelle von Seat in den letzten Jahren zunehmend sportlicher geschnitten worden. Vor allem bei den größeren Modellen macht sich das sehr stark bemerkbar, dass die Fensterlinien schmäler, die Fensterkanten höher und die Dachlinien flacher wurden.

Zugegebener Maßen ist es bei einem Modell wie dem Mii etwas schwierig diese Designlinie zu verfolgen, da die Abmessung sehr kompakt und die Möglichkeiten daher eher beschränkt sind. Trotzdem schafften die Designer von Seat so etwas wie einen sportlichen Touch in die Front des Fahrzeugs zu bringen.

Angefangen vom derzeitigen Markengesicht dessen markante Scheinwerfer weit in die Kotflügel reichen und dessen Kühleinlässe mit sportlichen Waben-Blenden versehen sind, spannen sich Kanten über die Motorhaube die den aktuellen Trend der modischen Blechkanten absolut gerecht werden. So wird beim Mii gleich an der Front die 'rundgelutschte' Optik vieler Kompaktautos vermieden.


Bei den Außenspiegeln wurde in der Design-Abteilung von Seat endlich mal ordentlich Hand angelegt, nachdem die Spiegel der letzten früheren Seat Generationen den Anschein erweckten, dass sie im Designprozess vergessen und dann noch schnell von einem Zulieferer angekauft wurden. Am aktuellen Modell gliedern sich die Außenspiegel in das kantige Gesamtbild perfekt ein.

Starke Kanten die sich von den großen Außenspiegeln über die Türen bis zum Kofferraum ziehen und und eine optische Verlängerung des hinteren Kotbleche bis in die vorderen Türen verleihen dem Zwerg ein dynamisches Auftreten. Dadurch sieh der Wagen schon im Stand schneller aus, als er es auf dem Papier zu sein vermag.

Die Türgriffe sind in einer Linie angebracht, liegen für durchschnittlich große Menschen auf einer guten Höhe und haben schön tiefe Griffschalen. Vor allem Frauen wird die Tiefe der Griffschalen auffallen, da es immer wieder mal vorkommt, dass man mit gut manikürten Fingernägeln am Lack im Inneren der Schale entlang kratzt. Das ist neben dem unangenehmen Gefühl auch nicht sehr vorteilhaft für den Lack. Weder auf den Nägeln noch am Auto.

Durch die für Fahrzeuge dieser Größenordnung eher flach stehenden Frontscheibe enthält der Seat Mii eine fließende Form im Frontbereich die sehr gut ins Auge geht. Etwas unpraktisch ist die etwas eingeschränkte Sicht nach links Vorne durch breite A-Säule. Bei langgezogenen Linkskurven im Wohngebiet neige ich dadurch dazu mich am Lenkrad nach Vorne zu ziehen um während der Fahrt den schlecht einsehbaren Bereich zu minimieren.

Am Heck blieb den Designer nicht viel Spielraum, da bei der kompakten Größe alles andere als ein Gerader Abschluss wohl zu Unstimmigkeiten mit dem Marketing geführt hätten. Es ist schließlich schwer jemanden in dieser Klasse ein Auto zu verkaufen dessen Nutzwert hinter dem Design angestellt wird.

Trotzdem empfindet man das Heck des Mii als sehr stimmig. Verantwortlich dafür dürfte die leicht schräg angestellte Heckscheibe und der etwas aus dem Heck ausgerückte Stoßfänger sein. Vor allem der Stoßfänger verleiht dem Seat Mii ein bulliges Auftreten, da dieser die Kotbleche überleitet und in eine Verbreiterung übergeht.

Alles in Allem ist der Seat Mii bei aller Funktionalität nicht langweilig.

4 von 5 Sternen


Der Innenraum

ist das was man beim Autofahren am häufigsten sieht und nützt. Daher ist es wichtig, dass hier alles passt und dort ist wo man es erwartet. Möglicherweise bin ich gerade in diesem Bereich etwas Markenblind, da ich der Meinung bin, dass gerade VW mit dem Golf nicht nur eine eigene Fahrzeugklasse schuf, sondern auch in der Bedienung Standards setzte. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich mich in Fahrzeugen anderer Marken nicht zurecht finden würde, aber so schnell und problemlos zurechtfinden wie in einem Fahrzeug des VW-Konzerns konnte ich mich noch in keinem anderen Modell.

Die Schalter sind dort wo man sie erwartet. Auch ohne einen Blick in das Bordbuch zu werfen hatte ich nie das Gefühl mich nicht zurecht zu finden. Auch gab es nie den Fall, dass ich mir dachte "Wo finde ich jetzt diese Einstellung?" oder "Wo ist nochmal der Knopf dafür?" Die Bedienung ist intuitiv einfach und logisch aufgebaut. Wobei ich zugeben muss, dass der Mii auch eher wenige zusätzliche Optionen bietet die über die Bedienungselemtene eines Fahrschulautos hinaus gehen.


Was die Haptik der Materialen betrifft muss man den Grundpreis dieses Autos immer im Hinterkopf behalten. Der recht massive Einsatz von harten Kunststoffen ist dem durchaus günstigen Basispreis dieses Modells geschuldet. So darf man sich nicht erwarten, dass Armauflagen in den Türen oder etwa das Armaturenbrett geschäumt sind. Auch sind die Türen nicht komplett verkleidet, was meiner Ansicht nach allerdings einen eigenen Charme verströmt. Mir persönlich gefällt die Kombination
aus lackiertem Blech (in Wagenfarbe) und der sich davon absetzenden (je nach Innenfarbe) Verkleidung sehr gut. Allerdings gefiel mir auch der Käfer sehr gut, obwohl der nicht aus meiner Generation stammt, und Retro ist ja wieder stark im Kommen.

Egal wohin man im Seat Mii blickt, man hat nie das Gefühl in einem billigen Auto zu sitzen. Die Verarbeitung der Materialien ist ausgezeichnet. Selbst bei großer Hitze oder starker Kälte mit Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt gab es keinerlei Knarzgeräusche im Auto. Sowohl der Armaturenträger als auch alle anderen Punkte an denen sich unterschiedliche Materialien (Metall, Kunststoff, etc.) treffen, verhielten sich bislang ruhig und unauffällig.

Die Sitze

in der ersten Reihe sind gut geformt, bieten einen sehr gute und ausreichend lange Auflagefläche und lassen sich perfekt auf Fahrerinnen und Fahrer zwischen 150 und 195 cm Körpergröße justieren. Die Längsverstellung ist auch für sehr lange Beine geeignet. Durch die parallele Höhenverstellung kann man sich ideal in Richtung Autodach hochpumpen. Dabei wird die Sitzfläche beim Verstellen der Höhe nicht geneigt. Bei manchen anderen Herstellern neigt sich die Sitzfläche schräg nach hinten wenn man den Sitz tiefer stellt. Zudem lassen sich natürlich die Lehnen neigen wie bei jedem anderen Fahrzeug. Die Neigung der Lehnen lässt sich durch einen kleinen Hebel auf der Sitzinnenseite schnell einstellen.

Was sofort auffällt sind die Integral-Kopfstützen. Diese lassen sich nicht in der Höhe oder Neigung verstellen und sollen für alle FahrerInnen ideal angepasst sein. Natürlich steckt hinter dem werbewirksamen Schönreden ein simpler Spargedanke. Einer der sich bei einem Auto dieser Klasse kaum vermeiden lässt, da man sich schon in der Entwicklung darum bemühen muss möglichst geringe Produktionskosten zu haben, um den Kunden ein möglichst preiswertes Auto anbieten zu können.
Meine Frau ist mit den Kopfstützen nicht ganz glücklich da diese ihrer Meinung nach eher unangenehm auf den Hinterkopf drücken. Mir fallen die Kopfstützen im Gegensatz dazu nicht mal auf. Vermutlich hat sie mit 164 cm Körpergröße und den oft zu einem Knoten gebundenen Haaren hier einen kleinen Nachteil.

Der Stoffbezug unseres Modells ist angenehm und verursacht keine elektrostatische Aufladung. Zudem ist er trotz der Kombination aus dunklen Seitenteilen mit hellen Mittelbahnen nicht besonders Anfällig für Verschmutzungen. Dafür verleiht diese Kombination dem Innenraum ein sehr freundliches Ambiente.

In der zweiten Reihe bietet unser Mii nur noch zwei weiteren Passagieren Platz. Selbst mit dem Fünfsitzerpaket und einem zusätzlichen Dreipunktgurt in der Mitte finde ich dieses Fahrzeug für längere Fahrten zu Dritt ungeeignet. Dafür währen die Platzverhältnisse im Font ungeeignet. Kopffreiheit bietet der Mii jedoch an vier Plätze mehr als genug. Hier würden sich vermutlich sogar Hutfahrer wohl fühlen, selbst wenn sie hinten Platz nehmen müssten.
Die Sitze selbst sind auch in der zweiten Sitzreihe sehr bequem, wenngleich die Beinauflage etwas geringer ist. Für Erwachsene sind die Sitze im Alltag vollkommen ausreichend und auch auf längeren Fahrten mit Kindern wurden sie bislang nie als unbequem empfunden.

Der Kofferraum

ist vorhanden. Denn was sollte man sich von einem Kofferraum in dieser Klasse Anderes erwarten.
Man kann erkennen, dass die Gestaltung des Laderaumes nicht zu den Top-Kriterien beim Design gehörten. Möglicherweise liegt das daran, dass Fahrzeuge in dieser Größenordnung vorwiegend als Zweitwagen und auch nur für kleinere Einkäufe genutzt werden.
Das soll jetzt nicht bedeuten, dass der Laderaum nicht nutzbar wäre. Ganz im Gegenteil. Man findet sogar relativ viel Platz um Dinge zu verstauen.

Die Einkäufe für eine vierköpfige Familie lassen sich problemlos verstauen und sogar Getränkekisten bereiten einem kein Kopfzerbrechen. Allerdings ist der Laderaum nur über eine hohe Ladekante zu erreichen über die man die Kisten erst einmal heben muss. Ein weiteres kleines Manko stellt die extrem dünne Platte über der Reserveradmulde dar, die an dieser Stelle lediglich eingelegt ist und an keiner Stelle extra fixiert werden kann. Stellt man beispielsweise eine Getränkekiste zu ungestüm auf die Platte, dann verrutscht diese schon mal und die Kiste kippt in die Reserveradmulde. Dann wieder für Ordnung im Kofferraum sorgen, vor allem wenn noch andere Dinge darin liegen, wird zur Sonderaufgabe.

Um den Kofferraum zu erweitern lässt sich die Rücklehne der hinteren Sitzbank dann auch noch umlegen (je nach Modell komplett oder geteilt). Somit ist nicht unbedingt Schluss, wenn man zwei Kisten im Kofferraum hat und noch immer Dinge zum Verstauen auf dem Bürgersteig stehen. Allerdings wird die Ladefläche nicht eben, wenn man die Lehne klapp. Zudem entsteht eine Kante zwischen Kofferraum und Lehne die etwa 12 cm hoch ist.

Der Innenraum ist durchwegs funktional und praktisch, sauber und aufgeräumt und mit ordentlichen Materialien umgesetzt. Dass im Vergleich zu größeren Modellen Abstriche zu machen sind liegt auf der Hand. Schließlich bezahlt man für hübscher verarbeitete Modelle ja auch einen ordentlichen Aufpreis.

4 von 5 Sternen


Die Funktionsausstattung

ist bei einem modernen Auto oft extrem umfangreich. Unzählige Features die einem den Autoalltag erleichtern sollen sind meist bereits serienmäßig an Bord oder können aus teilweise unüberschaubaren Aufpreislisten gewählt werden.

Beim Seat Mii muss man sich darüber dann doch nicht so sehr den Kopf zerbrechen, da dieser einerseits recht ordentlich ausgestattet ist, und andererseits kaum viel besser konfiguriert werden kann.

Unser Seat Mii Style hatte bereits einige Features an Bord:


  • ABS
  • Front- und Seitenairbags (wobei der Beifahrer-Airbag abschaltbar ist)
  • Gurtstraffer vorne
  • ESP
  • City-Notbrems-Assistent
  • manuelle Klimaanlage
  • Zentralverriegelung
  • Fensterheber vorne
  • Radio mit RDS
Ehrlich gesagt erwarte ich mir von einem Stadtflitzer nicht mehr als das was er bereits bietet. Lediglich der Wunsch nach einer Freisprecheinrichtung war da. Einfach aus Gründen der Sicherheit. Da das Nachrüsten der Parrot FSE über 300,- Euro gekostet hätte, wählten wir den Weg über ein Nachrüst-Radio mit FSE welches über einen CAN-Bus-Adapter mit dem BUS des Seat verbunden ist. Der finanzielle Aufwand dafür lag bei knapp 130,- Euro inklusive der benötigten Adapter und Blenden.

Die Klimaanlage

bietet eine ordentliche Leistung und schafft es auch an den heißesten Tage das Klima im Auto auf ein
vernünftiges Niveau zu senken. Da sie manuell gesteuert wird muss man die Innenraumtemperatur selbst im Auge behalten, da die Anlage so lange kühlt bis man sie deaktiviert oder sie an der technisch machbaren Tiefsttemperatur angelangt ist.

Die Defrost-Funktion für die Windschutzscheibe und die Heckscheibenheizung liefern absolut perfekte Ergebnisse die gerade bei der Windschutzscheibe nur noch durch eine aktive Beheizung der selben übertroffen werden könnte.

Die Fensterheber 

werden manchen FahrerInnen nicht behagen, denn für die vorderen Türen können die elektrischen Fensterheber nur in der jeweiligen Türe bedient werden. So lässt sich das Fenster der Beifahrerseite nur öffnen oder schließen, wenn man sich hinüber beugt und an der Beifahrertüre die Taste drückt.

An den hinteren Scheiben gibt es überhaupt keine versenkbaren Scheiben. hier wurden aus Kosten- und vermutlich auch Platzgründen Ausstellfenster angebracht. Vor allem unsere siebenjährige Tochter bemängelt das immer wieder, weil sie die Fenster nicht ohne Hilfe öffnen kann (die Klammern sind ziemlich schwergängig). Außerdem würde sie gerne ab und zu das Fenster weiter öffnen können.

4 von 5 Sternen

Der Motor

ist trotz des geringen Hubraums und des Fehlens des vierten Zylinders recht ordentlich. Der Seat Mii 1.0 mobilisiert 60 PS aus 999 ccm Hubraum und bringt 95 Nm an die Räder der Vorderachse.

Das kling nicht besonders spritzig, relativiert sich aber durch das geringe Fahrzeuggewicht. Damit hat der Motor nämlich sichtlich keine Probleme bei der Beschleunigung. Außer wenn der Wagen voll besetzt ist. Dann anders als bei stärkeren Motoren merkt man jeden zusätzlichen Passagier im Fahrzeug. Sitzen vier Erwachsene im Auto, dann hat man das Gefühl aussteigen zu wollen um dem Fahrzeug durch dezentes Anschieben auf die Sprünge zu helfen.

Dafür ist der Motor, dessen Laufleistung erst bei geringen 25.000 km liegt, ein echtes Arbeitstier. Im Gegensatz zu den hochgezüchteten Aggregaten mit Kompressor, Turbo und Co. werkelt dieser Antrieb nahezu unbemerkt. Nämlich dann, wenn es darum geht Motoröl nachzufüllen. Nicht ein einziges Mal mussten wir zwischen den Jahresservices Nachfüllen. Ganz im Gegensatz zu dem Seat Leon bei dem wir spätestens alle 5.000 km für Ölnachschub sorgen müssen damit die Kolben sich nicht in ihren Zylindern festfressen.

Auch bei der letzten §57a Überprüfung (Hauptuntersuchung in Österreich) konnte außer ein bisschen Staub an der Oberseite absolut nichts Negatives an der Maschine festgestellt werden.

Die Fahrleistungen

sind wie bereits erwähnt der Motorleistung entsprechend. Man darf sich keinen sportlichen Vortrieb erwarten. Allerdings bewegt sich der Mii im unteren Geschwindigkeitsbereich bis etwa 60 km/h durchaus agil. So muss man sich in der Stadt keine großen Gedanken machen, nicht mit dem Verkehr mit schwimmen zu können. Im Gegenteil: Bis zu einer Geschwindigkeit von etwa 50 km/h (Stadttempo) gehört man in vielen Fällen zu den Gewinnern beim Ampelstart, denn genau hier spielt der kleine Motor ohne Aufladung in Kombination mit dem geringen Gewicht seine Stärken aus.

Auch wenn es sich bei unseren Mii um ein Zweitauto handelt wird der Wagen nicht nur im städtischen Raum bewegt. Regelmäßige Fahren auf Bundesstraßen und hin und wieder längere Fahrten auf der Autobahn gehören ebenso zum Standard in unserem abwechslungsreichen Autoalltag. Dabei überzeugt der Mii auf Autobahnen mit einer wirklich flotten Gangart. Erst bei 175 km/h (Tachoanzeige) also reellen 164 km/h (GPS) ist Schluss mit Vortrieb.

Der Spritverbrauch

lag bei uns über die Laufleistung von 25.000 km bei durchschnittlich 5,41 Liter pro 100 km. Damit liegt der Verbrauch deutlich über den Herstellerangaben. Allerdings ist das nicht weiter verwunderlich, da der Messzyklus zur Ermittlung des Normverbrauches sehr wenig mit realen Anforderungen tun hat.

Die Zusammensetzung unserer gefahrenen Strecken war innerhalb der letzten drei Jahre immer in etwa folgender Maßen:

  • 60% Stadtanteil
  • 25% Freilandstraße
  • 15 % Autobahn
Nun sind wir keine besonders vorausschauenden Fahrer und können uns bei der Berührung des Gaspedals kaum in Zurückhaltung üben. Wir bewegen unsere Fahrzeuge eben gerne etwas zügiger und ordnen uns auch nicht besonders gerne weiter hinten ein. Außerdem wüssten wir nicht wie hoch die Höchstgeschwindigkeit liegt, wenn wir sie nicht zu erreichen versuchen würden. Diese Fahrweise kostet natürlich etwas mehr, weil dadurch auch der Verbrauch steigt. Ein Bekannter von uns fährt seinen Mii mit knapp unter 5 Litern auf 100 km. Wir erkaufen uns den zusätzlichen Fahrspaß mit einen halben Liter Sprit auf 100 km :-)


4 von 5 Sternen

Das Fahrverhalten

ist für einen Kleinstwagen wirklich erstaunlich. Ein bisschen wird man an das Fahren mit einem Go-Kart erinnert. Straßenbeläge werden teilweise nur gering gefiltert an den Innenraum weitergegeben. Sowohl akustisch als auch an den Rücken.

Die Lenkung

ist ziemlich direkt und lässt Rückmeldungen von der Straße durch. Man fühlt sich nicht so entkoppelt wie bei vielen anderen Fahrzeugen, sondern hat das Gefühl aktiv im Geschehen eingebunden zu sein. trotzdem geht die servounterstützte Lenkung sehr leichtgängig und erleichtertet damit vor allem das Einparken sehr.

Schnell gefahrene Kurven

sind nicht unbedingt die Spezialität des Seat Mii. Das Fahrwerk ist zwar eher fest ausgelegt, der geringe Radstand und der hohe Schwerpunkt des Wagens in Verbindung mit den eher schmalen Reifen lassen aber gerade in solchen Kurven ein wenig Stabilität vermissen. Hier merkt mein einfach, dass dieses Auto für die Stadt ausgelegt ist und dort auch die idealen Lebensbedingungen vorfindet.

Wer häufig auf Autobahnen unterwegs ist und dort ein höheres Tempo fahren möchte, wird vermutlich zu einem anderen Modell greifen.

Das Getriebe

kostete mich Anfangs Nerven. Dabei ist hier nicht wirklich das Getriebe schuld, sondern mein Gehirn dem es zu Beginn nicht einzutrichtern war, dass dieses Auto rechts unten (als an der Stelle wo bei den meisten Autos der 6. Gang sitzt) den Retourgang hat. Das wäre nun nicht das Problem, wenn der Retourgang in der Vorwärtsbewegung gesperrt wäre. Leider erhielt ich Anfangs immer ein trotziges Kratzen aus dem Getriebe, wenn ich versucht war, wie bei unserem anderen Auto, den 6. Gang einzulegen. Die Schaltung hinderte mich nicht daran, den Versuch zu starten und erst das Kratzen aus dem Getriebe informierte mich über meinen Fehler. Glücklicherweise würde es viel Kraft und Überzeugung brauchen während der Fahrt den Retourgang einzulegen. Für den Fall, dass man es schaffen würde, wären die Folgen aber vermutlich verheerend.

Grundsätzlich ist das Getriebe angeblich nur teilsynchronisiert (meinte der Mechaniker in der Seat-Werkstatt) was dazu führt, dass die Gänge nicht so satt einrasten wie bei anderen Modellen. Ich habe das Gefühl, dass sich der Seat Leon viel angenehmer schalten lässt als der Mii. Zu Problemen führte das freilich nie. Es fiel mir nur auf, dass sich die Gänge nicht ganz so sauber einlegen lassen.

Außerdem ist die Kupplung vermutlich nicht für hohe Belastungen ausgelegt. So kam es ab und zu dazu, dass bei voller Belegung mit vier Erwachsenen die Kupplung beim rückwärts Einparken im steilen Gelände rutschte und merklicher Kupplungsgestank in der Luft lag. Auch das sei bei diesem Modell normal und die Kupplung selbst zeigte danach auch keine negativen Auswirkungen.

Die Übersetzung der Gänge ist so gewählt, dass man mit 1. und 2. Gang ordentlich Vortrieb im niedrigen Geschwindigkeitsberich hat. Perfekt für den Stadtverkehr.

3 von 5 Sterne


Die Kosten

halten sich beim Seat Mii mit der 1.0 Liter Maschine in Grenzen. Beim Spritverbrauch ist er kein Asket, aber auch nicht über die Maßen anspruchsvoll und für Ersatzteile und Zubehör hatten wir bei anderen Modellen schon tiefer in die Taschen gegriffen.

Für die Bereifung wurde folgender Betrag fällig:
  • Ein Satz Winterreifen Michelin Alpin A4 165/70R14 81T montiert auf Stahlfelge 5.0x14 kam in Summe auf 412,40 Euro
Gerade beim Reifenkauf ist es nicht unerheblich ob für ein Fahrzeug Standard-Reifendimensionen typisiert sind. Im Vergleich dazu mussten wir bei unserem Kia Picanto für sogenannte Asphaltschneider (ziemlich schmale und kleine Bereifung) tiefer in die Tasche greifen, da es sich um ein kaum gängiges Sondermaß handelte.


Über die vergangenen drei Jahre hatten wir in etwa folgende Ausgaben:
  • Rund 1.350 Liter Treibstoff, der auf Grund des mittlerweile gesunkenen Ölpreises nun endlich wieder etwas günstiger ist, für knapp 1.700,- Euro.
  • Zwei Kanister Mobil F1 mit je fünf Liter für 100,- Euro
  • Drei mal Jahresservice (1. Jahr: 160,- / 2. Jahr: 220,- / 3.Jahr: 164,- ) für gesamt 554,- Euro
  • Nach fünf Jahren müssten die Sommer- und Winterräder ersetzt werden. Dafür nehme ich 600,- Euro an.
Somit stehen einer Laufleistung von knapp 700 km pro Monat Betriebskosten in der Höhe von etwa 75,- Euro pro Monat gegenüber. Dazu kommen noch etwa 25,- Euro für Haftpflicht und Vollkaskoversicherung in der niedrigsten Stufe sowie die österreichische KFZ-Steuer dazu.

Würde man nun auch noch den kalkulierten Wertverlust einrechnen, dann käme man auf monatliche Gesamtkosten in der Höhe von etwa 236,- Euro. Somit kann man dem Seat Mii attestieren, dass es sich in seiner Gesamtheit um echt kostengünstiges Fahrzeug handelt. 


5 von 5 Sternen für die Kosten

Unser Fazit

ist durchwegs positiv. So fanden wir im Seat Mii Style 1.0 einen flinken und beständigen Begleiter mit guter Ausstattung zum angemessenen Preis und durchaus vernünftigen Betriebskosten. Klein genug um auch bei schwierigsten Parkplatzbedingungen fündig zu werden, und groß genug um einer vierköpfigen Familie auch bei Kurzurlauben genug Platz für Sack und Pack zu bieten.

Sowohl der Motor als auch das Fahrwerk sind für die Klasse überdurchschnittlich gut gelungen. Das Fahrverhalten, die Platzverhältnisse und auch die Verarbeitung ist unserer Ansicht nach ebenso überdurchschnittlich.

In drei Jahren musste der Mii kein einziges Mal außertourlich in die Werkstadt. Die Kosten für das jährliche Service sind im Vergleich zu unserem Seat Leon ST etwas höher gewesen. Warum das so ist, blieb uns verborgen. Die Betriebskosten für Kraftstoff, Reifen und Service sind überschaubar

Somit ist der Seat Mii eine absolute Empfehlung als Stadtauto, als Zweitauto, für Familien die nicht den Anspruch haben große Urlaubsreisen mit dem Auto zu machen oder einfach als sicheres und spritziges Auto für junge Leute.

4 von 5 Sternen für das Gesamtpaket

Samstag, 31. Oktober 2015

Halloween-Deko 2015

Dieses Jahr wussten wir bereits ganz genau was wir machen wollten und wie die Deko aussehen sollte. Daher verliefen die Vorbereitungen wie geschmiert und wir waren in kürzester Zeit fertig.

Als Highlight hatte sich schon in den vergangenen Jahren unser persönlicher Friedhof etabliert. Daher konnten wir den auch dieses Jahr nicht weg lassen. Da wir aber keine ungenutzte Gartenfläche mehr übrig hatten, mussten die Gräber diesmal anders gestaltet werden. Schließlich wollten wir nicht mitten im Rasen drei Gräber aufschütten. So bauten wir uns vor Kurzem drei Grabdeckel, wie man sie auch auf dem Friedhof findet, die in Zukunft die mühsam aufgeschütteten Gräber ersetzen werden. Der Blog-Eintrag dazu liegt HIER. Da die Grabsteine etwas kleiner sind als Normal, sind auch die Platten entsprechend angepasst.

Damit hatten wir bereits die ideale Verwendung für unseren geschotterten Auto-Abstellplatz, da dieser mit den Grabplatten schnell nach Friedhof aussah. Hinter den Platten, von denen zwei geschlossen und eine als Erdgrab ausgeführt waren, stellten wir die Grabsteine aus Styropor auf. Diese befestigten wir mit einem Blumendraht am Zaun damit der leider ziemlich starke Wind sie nicht umwerfen konnte. Als Special kamen über den Grabsteinen noch Wechselbilder zum Einsatz die je nach Betrachtungswinkel entweder nett oder gruselig aussehen. Wie das aussehen kann, könnt ihr euch in unserem Test-Blog ansehen.

Da wir nun drei hübsche Gräber nebeneinander liegen hatten mussten wir nur noch Grabkerzen und ein paar düstere Pflanzen platzieren um die Optik für uns perfekt hinzubekommen. Und weil ein Friedhof nicht wirklich gruselig ist, stellten wir im Gebüsch hinter den Gräbern unsere Nebelmaschine auf, die in regelmäßigen Abständen aus dem Nebelfluid dichte Nebelschwaden produzierte. Obwohl der Wind an diesem Abend ziemlich stark war hielt sich der Nebel gut im Umfeld der Gräber.

Gegenüber unserer Gräber stellten wir eine alte Mischmaschine auf in der sich ein kleines Skelett befand, das versuchte nicht einbetoniert zu werden. In der Schiebetruhe davor lagen Teile des Skeletts in Schotter eingegraben. Beleuchtet wurde die Szenerie durch eineSolar LED Leuchte die auf Bewegung reagiert und jedes Mal anging wenn Personen in die Nähe der Schiebetruhe kamen.
Unter der Mischmaschine stellte ich einen Outdoor-Lautsprecher auf. Auf der Micro-SD Karte waren spooky Sounds gespeichert die
dem Skelett einen gewissen gruseligen Touch verleihen konnten.

Damit war der Eingangsbereich unseres Grundstücks auch schon wieder fertig gestellt. Als nächstes mussten wir auf unserer Terrasse dafür sorgen, dass wir für die Party genügend Platz zum Stehen hätten. Nachdem wir kein Geld für teure Stehtische ausgeben wollten, bastelte ich uns eine Bar aus Bauholz. Der Preis für die Holzlatten lag bei knapp 16,- Euro. Ich verwendete vier Bretter mit 200 cm Länge und 14 cm Breite. Die Bretter waren 2 cm dick. Jeweils zwei dieser Bretter schraubte ich zusammen um eine breitere Fläche zu erhalten. Aus jeweils zwei Brettern mit 120 cm Länge stellte ich einen Fuß für die Bar her. So bekam ich zwei Bar-Teile, die leicht angewinkelt miteinander verschraubt und durch einen zusätzlichen Fuß stabilisiert wurden. Dadurch hatten wir eine fast vier Meter lange Bar auf unserer Terrasse stehen.

Zusätzlich stellten wir Personen mit geringerem Stehvermögen einen Gartentisch bereit und platzierten daran vier Sessel. Schließlich kann nicht jeder ohne Probleme stundenlang im Garten stehen. Am Tisch lag ein Halloween-Tischtuch und Glas mit schwarzen Steinen und einer schwarzen Kerze hielt das Tischtuch trotz des Windes am Platz.

Solltes es unseren Gästen wegen des Windes kalt werden konnten sie sich an unserer Feuerstelle wärmen. Dafür sägte ich alles was wir an Holzresten in kleine handliche Stücke um für den gesamten Abend genügend Brennstoff zu haben. Obwohl das Holz noch vor Regen geschützt gelagert wurde, war es ideal für die Feuerschale. Es rauchte nicht übermäßig bei der Verbrennung, war aber auch nicht so trocken, dass es zu schnell verbrannte. Außerdem stiegen so nicht so viele Funken auf die dem umliegenden Unkrautflies nicht besondern schmecken würden.

Ebenfalls auf der Terrasse stand unser großer Tisch mit einen blutigen Tischtuch bedeckt. Darauf stand unser Punschkocher mit einer Mischung aus einen Liter Orangensaft, einen Liter Eistee Zitrone, einen Liter Rotwein und einen Viertelliter Rum. Daneben platzierten wir einen großen Topf mit acht Litern Kürbiscremesuppe der durch einen Brenner warm gehalten wurde. Außerdem standen dort die Bierdosen und unsere Halloween-Cup-Cakes mit speziellen Reis-Auflegern die perfekt zu Halloween passen.

Da nun das Buffet und Platz für die Gäste geschaffen waren konnten wir uns um die restlichen Kleinigkeiten unserer Deko kümmern. Begonnen haben wir damit die Tomaten-Pflanzen, die wir eigentlich schon entsorgen wollten, mit schwarzer Farbe zu besprühen. Sie erhielten dadurch einen schönen morbiden Touch. Die Kosten dafür sind wirklich gering. Wenn man Farbe verwendet die wasserlöslich ist, kann man auch Pflanzen besprühen die man noch behalten will.

Um den Rasen zu schonen versuchten wir den Besucherstrom ein Wenig zu lenken. Dazu wurden Pfähle entlang des Weges eingeschlagen an denen sich neben unseren hübschen Ahnenbilder auch noch ein gelbes Absperrband für ein bisschen Stimmung sorgte. Die Kinder konnten damit direkt zu uns auf die Terrasse geleitet um dort nach Süßem zu fragen. Die Bänder sehen aus wie amerikanische Polizei-Absperrbänder sind jedoch eher auf Zombies und Horror ausgerichtet. Die Bänder sind stark genug um sie mehrfach verwenden zu können. Nach einer windigen Nacht konnte ich das Band einfach wieder aufrollen und für nächstes Jahr in die Halloween-Kiste packen.

Hinter der Absperrung stieg ein Zombie aus der Erde empor. Auch wenn dieser Zombie bei Tageslicht nicht besonders realistisch aussieht, kann er in der Dunkelheit überzeugen. Dieser Zombie passte perfekt in unsere rustikale Ecke in der Wiese. Auch hier verwendete ich eine Solar-LED Leuchte die auf Bewegung reagierte.

Ein weiterer, noch kleinerer Zombie steckte auf unserer Kletterstange im Garten und sah von dort durch die Büsche auf die Straße hinaus. Vor allem in dunkler und nebliger Umgebung
verfehlen die Zombie-Attrappen ihre Wirkung nicht. Gerade die bewegungsgesteuerten LED-Leuchten sorgten dabei für erschrockene Kinder.

Tier-Attrappen an verschiedenen Stellen im Garten und am Buffet rundeten die Deko letztendlich ab und sorgten für ein bisschen Halloween-Stimmung. Wie auch die letzte Innovation in unserer alljährlichen Halloween-Deko, eine Türglocke mit der Möglichkeit MP3-Files abzuspielen. Dafür besprach ich die Glocke mit meiner gruseligsten Stimme folgenden Text: "Ich habe auf euch gewartet. Geht ums Haus in den Garten. Ich will euch aus der Nähe betrachten!" Die Glocke versteckte ich im Gebüsch neben dem Eingang und klebte den Taster an die Wand. Sobald die Kinder auf den Knopf drückten kam ca. drei Sekunden später die Stimme aus dem Busch und erschreckte sie teilweise richtig. Außerdem wussten alle wo sie hin mussten um an ihre Süßigkeiten zu kommen.

Montag, 12. Oktober 2015

Die Halloween-Vorbereitungen

Alle Jahre wieder kommt bei uns nicht nur das Christkind. Nein auch die alljährliche Halloween-Party rückt immer näher. Da wir jedes Jahr versuchen etwas anderes oder zumindest ein bisschen mehr zu machen um unseren kleinen Trick-or-Treat Besuchern etwas zu bieten, geht es bereits jetzt wieder mit der Vorbereitung los. Schließlich sollte bis 31.10. alles soweit fertig sein.

Vergangenes Wochenende begannen wir damit zu unseren bereits bestens bekannten Grabsteinen entsprechende Gräber anzufertigen die wir auch in den nächsten Jahren verwenden wollen. Daher verwendeten wir nur beste Reste um daraus etwas beständiges zu basteln.

Einige Holzreste und eine übrig gebliebene Gipskarton-Platte waren die Ausgangsbasis für unsere Gräber. Sabine besorgte noch matte Lacke in silber, schwarz und grau und zum Versiegeln einen Klarlack.

Da die Grabsteine nicht besonder groß sind, sollten die Grabplatten davor auch nicht unpassend wirken. Wir entschieden uns also dazu die Gräber 50 x 80 cm groß zu machen. Das ist ein kleines Missverhältnis zwischen Länge und Breite, entspricht aber in etwa den gängigen Maßen für Kindergräber. Und das ist ja unsere Zielgruppe :-)

Dabei werden wir schlussendlich zwei verschiedene Formen von Gräbern haben. Zwei Stück mit geschlossener Platte auf der man Dekor auflegen kann und eine Grab mit Erde drauf in der wir Pflanzen platzieren wollen. Allen gemein ist, dass sie auf unserem geschotterten Parkplatz liegen müssen und daher einen Abstandhalter zum Boden brauchen. Ohne Abstand würden die Platten auf dem unebenen Boden nicht bündig aufliegen und komisch aussehen.

Mit der Gehrungssäge schnitt ich die Leisten auf Maß, die später den Unterteil der Grabplatten bilden würden. Jeweils zwei Leisten mit 50 cm und zwei Leisten mit 80 cm Länge je Grab. Dabei wurden die Leisten an den Enden mit einer 45° Gehrung versehen. Es gibt verschieden starke Leisten. Das Grab mit der Erde drauf hat einen etwas höheren Abstand zum Boden. Zusätzlich zu den Bodenleisten wird beim Erdgrab auch noch eine umlaufende Leiste auf der Oberseite benötigt, damit sich die Erde an der gewünschten Stelle hält und nicht aus dem Grab fällt.

Die Stichsäge half mir dabei die Gipskarton-Platten und die Holzplatte für das Erdgrab auf das richtige Maß von 50 x 80 cm zu bringen. Für das Erdgrab konnte ich die Verschraubung schön verstecken, da es komplett aus Holz gefertigt ist und ich die Schrauben von Unten nach Oben durchschrauben konnte. Da die
Gipskartonplatten die Schrauben so nicht halten würden, musste ich bei diesen die Schrauben von Oben nach Unten durchdrehen. So sind diese im Sichtbereich. Sabine und ich entschieden allerdings, vorwiegend aus Bequemlichkeit, dass wir die Schraubenköpfe nicht mit Gipspaste verschmieren würden, sondern diese einfach sichtbar lassen.
Perfektion ist zwar nett, aber für den Halloween-Abend einfach übertrieben, da man dann die Köpfe der Schrauben kaum sehen wird und es somit ein ziemlich unnötiger Arbeitsschritt wäre.

Sobald die Platten und die Leisten verschraubt waren lackierte Sabine die Teile mit den verschiedenen matten Lacken um den Grabplatten ein düsteres Aussehen zu verpassen.  Nachdem die Farben getrocknet waren kam noch ein Klarlack-Finish darüber um die Platten in Zukunft vor Feuchtigkeit zu schützen und auch um die Erde später wieder herunter zu bekommen.

Der ganze Spaß dauerte in etwa vierzig Minuten ohne die Wartezeit zwischen den Lackiervorgängen. Schließlich sollte man warten bis die Farben ordentlich getrocknet sind, bevor man alles mit Klarlack versiegelt.

Wie sich die Gräber in der diesjährigen Deko machen werden seht ihr spätestens in der Woche nach Halloween :-)

Samstag, 10. Oktober 2015

Alarmanlage zum Nachrüsten

Was ist Sicherheit und was ist notwendig um das Gefühl von Sicherheit zu erlangen?
Mir ist klar, dass die Anschaffung einer Alarmanlage nicht unbedingt die Sicherheit im Haushalt erhöht, aber man kann sich durch den Einbau einer derartigen Anlage zumindest des Gefühl von Sicherheit erhöhen kann.

Wir haben in unserem Haus zwar eine fix verkabelte Anlage eines renommierten Herstellers verbaut, dennoch probierte ich eine zusätzliche Anlage aus die mit Funk läuft. Dazu bestellte ich dieses Eray Alarm-Set auf Amazon. Obwohl die Lieferung direkt aus China kam und nicht mit Amazon Prime durchgeführt wurde war sie in zwei Wochen bereits da.

Im Lieferumfang des Sets enthalten war:

* die Alarm-Zentral
* ein zusätzliches Eingabefeld
* ein Gasdetektor
* ein Rauchmelder
* eine Innensirene
* eine Außensirene mit rotem Blitzer
* sechs Fensterkontakte
* vier IT-Bewegungsmelder
* vier Fernbedienungen
* vier RFID-Chips (zwei der Alarmzentrale und zwei für das zusätzliche Eingabefeld)
* drei Netzteile für die Zentrale, das Eingabefeld und die Außensirene
* eine englischsprachige Betriebsanleitung für das System sowie für jedes Peripheriegerät eine Chinesische und Englische Anleitung


Für den Betrieb der Anlage benötigt man auch noch folgendes:

* 4 Stück AAA-Batterien oder Akkus je IR-Bewegungsmelder
* 1 Stück 9V-Block je Rauchmelder
* zumindest eine freie Steckdose in der Nähe des Platzes an dem die Alarm-Zentrale montiert werden soll
* eine SIM-Karte (zB. eine Pre-Paid Lösung, wenn man die Status-Informationen per SMS aufs Handy gesendet haben will


Die Montage dieser Anlage ist denkbar einfach. Zuerst klebte ich die Magnetkontakte an die Fenster und Türen an dann die entsprechenden Sender den Magneten gegenüber an die Fensterrahmen. Dabei ist darauf zu achten, dass der Magnet genau gegenüber der unteren rechten Kante des Senders angebracht wird. Man kann die korrekte Funktion testen indem man den Sender einschaltet und den Magneten am Sender entlang führt. Ist die Positionierung richtig, dann signalisiert der Sender das durch das Leuchten der roten LED für eine Sekunde. Sobald der Schalter auf ON steht werden sämtliche Kontakt-Unterbrechungen gesendet.

Bei der Montage der IR-Bewegungsmelder kann man ähnlich vorgehen. Die Sensoren sollten so angebracht sein, dass sie einen möglichst großen Bereich überwachen können. Bei uns nehmen sie den kompletten Wohnbereich, den Flur im Untergeschoß, den Flur im Obergeschoß und noch ein paar weitere Bereiche ins Visier. Da die IR-Sensoren nicht allzu schwer sind kann man sie auch an glatte Oberflächen kleben statt sie gleich anzuschrauben. In unserem Fall zum Beispiel glatte Schrankwände und Türstöcke. Wie bei den Fenster-Kontakten reicht es den kleinen Schalter auf der Rückseite auf ON zu stellen. Jede erkannte Bewegung wird durch eine grün aufleuchtende LED signalisiert. Gleichzeitig sendet der Melder das Signal an die Basisstation die je nach Betriebsmodus den Alarm auslöst.

Die Rauchmelder können ebenso einfach mit Doppelklebeband an die Decke geklebt werden. Dabei sollte der Abstand zur Wand mindestens 20 cm betragen. Je mittiger der Sensor im Raum platziert wird, umso besser ist es für die Erkennung von Rauch im Raum. Zur Inbetriebnahme des Rauchmelders benötigt man eine 9V-Block Batterie. Um die Batterie einlegen zu können kann man das Gehäuse des Brandmelders aufklappen. In jedem Brandmelder ist eine Sirene eingebaut wodurch er autark eingesetzt werden kann. So wird im Falle eines Brandes neben der Sirene der Alarmzentrale auch noch die des einzelnen Brandmelders aktiviert.

Den Gasmelder installierten wir nicht, da wir kein Gas im Haus verwenden. Vielleicht werden wir ihn später mal in der Gartenhütte einsetzen wo wir eine Gasflasche für den Griller lagern.

Als nächstes mussten wir noch die Außensirene installieren. Dazu benötigt man allerdings einen 12 Volt Anschluss oder eine Steckdose an der man das Netzteil anstecken kann. Das könnte unter Umständen etwas unpraktisch sein, da man an der Außenwand eher selten die Möglichkeit hat ein Anschlusskabel durch zu schleifen. Da wir die Anlage nur zum Testen montierten verzichteten wir natürlich auf das durchbohren unserer Mauer. Die Außensirene wird so montiert, dass Alarm ausgelöst wird wenn man die Sirene von der Wand nimmt oder wenn der Stromanschluss unterbrochen wird und der integrierte Akku zur Neige geht. Die Sirene erhält das Signal von der Alarm-Zentrale, wenn Alarm ausgelöst wird.

Schlussendlich muss man nur noch die Alarmzentrale einrichten. Dazu legte ich eine prepaid SIM-Karte in der Rückseite der Alarm-Zentrale ein und schloss das Netzteil ebenfalls an der Rückseite an. Sobald das Netzteil mit dem Stromnetz verbunden war erwachte die Anlage zum Leben. Für den Betrieb musste ich nicht einmal irgend etwas einstellen. Durch die mitgelieferten Fernbedienungen bzw. durch die RFID-Chips konnte ich die Anlage scharf und unscharf stellen. Als sie scharf war (ich hatte für den Test die Außensirene nicht in Betrieb) erkannte die Alarm-Zentrale jede Bewegung im Bereich der Bewegungsmelder ebenso wie die Kontaktschalter an den Fenstern. Sobald einer der Sensoren etwas erkannte meldete die Zentrale Alarm und gab ein entsprechendes Geräusch zur Bestätigung von sich.

Zusätzlich kann man bei der Alarmanlage mehrere Telefonnummern eingeben an die der Reihe nach entweder ein Anruf oder ein SMS abgesetzt wird, wenn ein Alarm ausgelöst wird. Dabei kann man verschiedene Modi scharf stellen. Entweder eine Außenhautüberwachung, also nur die Fensterkontakte als Alarmgeber oder eine komplette Überwachung durch Fensterkontakte und Bewegungsmelder. Der Gasmelder sowie die Rauchmelder sind unabhängig von den restlichen Alarmsensoren immer scharf.

Die Bedienung der Anlage ist ebenso einfach wie die Installation. Man kann dazu entweder die RFID-Chips an die Lesestelle halte, die Fernbedienungen nützen mit denen man die verschiedenen Betriebsmodi anwählen kann oder die PIN Eingabe nützen um die Anlage zu aktivieren oder zu deaktivieren. Dabei zeigt die Anlage anhand von Symbolen den jeweiligen Zustand an.

Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher wie die Alarmanlage damit zurecht kommt, wenn eine zweite ihrer Art im Nachbarhaus installiert ist. Bereits bei der Auslieferung waren alle Sensoren an der Anlage angelernt. Man kann aber bis zu 99 Sensoren in verschiedenen Zonen anlernen und damit festlegen, welchen Bereich man zu welchem Zeitpunkt abgesichert haben möchte.

Das ist sehr praktisch, weil man damit perfekt einstellen kann welche Bereiche Alarm auslösen sollen, und damit auch unterschiedliche Sicherheitsbereiche definieren kann.

Die Anlage kann auch über SMS-Befehle oder durch einen Anruf bei der Zentrale gesteuert werden. Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Einsatz der App die im Prinzip nichts Anderes macht als die Steuerbefehle an die Zentrale per SMS zu senden.

Alles in Allem kann man sagen, dass die Anlage sehr einfach zu installieren und ebenso einfach zu konfigurieren ist. Die Verwendung ist einfach und intuitiv. Leider kann die Anlage nur Chinesisch und Englisch sprechen, das ist aber an Betracht des extrem günstigen Preises absolut zu verschmerzen.

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Das Einwintern hat begonnen

Der Winter steht vor der Türe und es wird Zeit den Garten schön langsam wieder in den Winterschlaf zu schicken. Dazu müssen vor allem wasserführende Elemente entsprechend entleert werden. Begonnen haben wir mit der Bewässerungsanlage.

Wie jedes Jahr schlossen wir dafür einen Luft-Kompressor an den äußersten Punkt der Bewässerung an nachdem wir das Hauswasserwerk stilllegten. Der Kompressor wurde auf 3 bar eingestellt damit wir das System nicht überlasteten.

Als der Kompressor lief ließen wir die einzelnen Bewässerungs-Kreise öffnen und so lange offen bis kein Wasser mehr aus den Düsen kam. Auf diese Weise konnten wir die einzelnen Kreise sowie das Hauswasserwerk entleeren. Da ich die Pumpe nicht aus dem Schacht entfernen wollte, ließ ich sie am Netz angesteckt damit die Stecker im Winter  nicht korrodieren.

Auch der Pool kam diesem dran. Den Wasserstand im Pool senkten wird um etwa 50cm bis der Wasserstand zwischen den oberen Einlaufdüsen und dem Unterwasserscheinwerfer stand. So kann es bei Frost nicht dazu kommen, dass der Scheinwerfer leidet oder die Flansche der Einlaufdüsen brechen würden.

Danach entleerte ich die Rohrleitungen und baute die Umwälzpumpe aus. Letztes Jahr ließ ich sie im Schacht stehen was dazu führte, dass sie sich im Frühjahr nicht drehte. So musste ich sie zerlegen um sie wieder in Gang zu bekommen. Das hoffe ich mir diesmal zu ersparen, wenn sie in der Gartenhütte gelagert wird. Außerdem baute ich den Sandbehälter aus da ich den Sand entfernen will und diesen gegen ein spezielles Filter-Vlies tauschen möchte.